Das sagt der Verlag:
Nila ist jung, begabt und voller Sehnsucht nach dem Leben. Sie schlingert zwischen Clubs, Plattenbauten und Freunden, die den Sozialismus predigen, bis sie den amerikanischen Schriftsteller Marlowe Woods kennenlernt, der ihr großzügig die Tür zur Welt der Kunst und Mäzene öffnet. Doch bald schon folgen Ansprüche und Forderungen, die die Grenzen des Erträglichen für Nila weit überschreiten.
Das sagt die gute Seite:
Aria Abers Roman entfaltet einen Sog, dem sich die Lesenden schwer entziehen können.
Die Protagonistin wächst in der Berliner Gropiusstadt als Kind afghanischer Eltern auf, die Afghanistan verlassen mussten aber in Deutschland nie wirklich ankommen konnten. Die Mutter mittlerweile verstorben, der Vater nicht präsent und verzweifelt zwischen den Kulturen, die Protagonistin Nila Studentin, die ihre Realität hinter Lügen, Clubs und Drogen zu verwischen versucht.
Eingekeilt zwischen den strengen moralischen Werten der Familie und dem Wunsch all dies hinter sich lassen zu können begehrt Nila auf, verliert sich in drogendurchtränkten Clubnächten und -tagen und baut sich ein Geflecht aus Lügen auf um ihre Herkunft zu verschleiern. In der Clubszene trifft sie auf einen wesentlich älteren amerikanischen Schriftsteller, der sich noch immer im Erfolg seines einzigen Romans sonnt. Es beginnt eine toxische Beziehung.
“Good Girl”, im Original auf englisch erschienen und von der Autorin selbst ins Deutsche übersetzt, ist ein wunderbar unterhaltsam geschriebener Roman. Wenngleich die all-präsenten Drogenkonsum-Schilderungen eher ermüden sind es doch die anderen Themen, die das Lesevergnügen ausmachen:
Fragen nach Herkunft und Familie, nach Zugehörigkeit, der Migration und des Andersseins.
Ein Berlinroman, eine Coming-of-Age Geschichte, eine Emanzipationsgeschichte: in jedem Fall eine Leseempfehlung!
Aria Aber, Good Girl
erschienen am 27.02.2025
Claassen Verlag
9783546100960
oder auf englisch