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Constanze Spengler/ Katja Gehrmann (Ill.): Seepferdchen sind ausverkauft

Das schreibt der Verlag:
Mikas Papa arbeitet zwar daheim, steckt aber über beide Ohren in Arbeit. Der versprochene Baggerseebesuch scheint in weiter Ferne! Um sich Luft zu verschaffen, erlaubt er Mika, sich ein Haustierzu kaufen … Damit beginnt eine wunderbar turbulente Geschichte, in deren Verlauf ein Tier nach dem anderen die Wohnung bevölkert, ohne dass der gestresste Papa etwas davon mitbekommt! Auf die Maus folgt ein Hund, auf den Hund ein Seehund, auf den Seehund ein Pinguin, auf den Pinguin ein Papagei, bis zuletzt ein kleiner, aber sehr musikalischer Elefant in die Wohnung einzieht …

Das sagt Die gute Seite:
Neuerscheinungen aus dem Moritz Verlag bestellen wir in der Regel unbesehen mehrfach vor. Zu recht, wie sich auch hier wieder bestätigt hat. Der schöne Titel “Seepferdchen sind ausverkauft” verweist zwar auf die Tierhandlung, in der Mika binnen Tagen zur Stammkundschaft gehört. Seepferdchen spielen aber handlungsweisend keine Rolle.

Letztlich geht es wie schon bei Gunilla Bergströms Geschichte von 1973 “Pass auf, Willi Wiberg” (nur noch im Sammelband) um einen beschäftigten Vater, der dem Kind ausnahmsweise Zugeständnisse macht, die im Alltag nicht gewährt würden.

Während Willi Wibergs Papa entspannen will und der Sohn daher die Werkzeugkiste umfänglich ausprobiert, darf Mika sich ein Haustier kaufen, damit es ihn beschäftigt hält, bis der Vater endlich seine undefinierbar andauernde Erwerbsarbeit fertig hat. Natürlich sind die Tiere allesamt vermenschlicht. Nachahmung schließt sich von allein aus. Nicht zuletzt, da die Tierhandlung sich nachdrücklich die Verkaufserlaubsnis ans Kind einholt.

Beide Väter sind im Augenblick der Erkenntnis bass erstaunt darüber, was sich mit ihrer gutmütig-egoistisch gemurmelten Einwilligung so zugetragen hat. Das macht großen Spaß, zumal von Beginn an klar ist, dass sich da  Spannung aufbaut, die sich hoffentlich nur witzig entladen kann.

Das tut sie dann auch in Mikas Fall mit viel Wasserspritzen und großer Erleichterung auf allen Seiten. Farbenfroh und mit Schalk und Unbekümmertheit wird aus der Kind-Mika-Perspektive auch die Vaterseite schmunzelnd in den Blick genommen.

Hier geht’s zur Leseprobe.

Autorin Constanze Spengler und Illustratorin Katja Gehrmann arbeiten gemeinsam in der Ateliergemeinschaft Amaldi in Hamburg. Hoffentlich kommen noch weitere gemeinsame Kinderbücher zustande!

Von Katja Gehrmann erschien zuletzt u.a. das Bilderbuch Heute bin ich löwenlaut (mit Autorin Maike Harel, ab 3 Jahre). Constanze Spengler entzückte mit den Hirschkäfer-Grill-Büchern, bei denen sie schrieb und zeichnete (ab 6 Jahre). Ein Muss!

fh