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Marina Keegan – Das Gegenteil von Einsamkeit

Als Marina Keegan 2012 die Abschlussrede ihrer Yale-Klasse hält, ist sie eine junge Frau mit enormen literarischen Talent und will “mit Leib und Seele Schriftstellerin sein”. In ihrere Rede “Das Gegenteil von Einsamkeit” sagt sie:
“Wir sind jung. Wir sind so jung. Wir sind zweiundzwanzig Jahre alt. Wir haben noch so viel Zeit.”

Fünf Tage später stirbt Keegan bei einem Autounfall.

Ihre Professorin und Mentorin, Anne Fadiman, hat zusammen mit Keegans Eltern den literarischen Nachlass gesichtet, sortiert und zugänglich gemacht.Vorangestellt sind ein eindrucksvolles Vorwort von Fadiman, die einen Einblick auf den Menschen Keegan gewährt, sowie die Yale-Abschlussrede, die sich nach dem tragischen Tod der Autorin zum Youtube-Hit entwickelte.

Die Erzählungen berühren. Sie sind gleichermaßen jung, wild, romantisch, melancholisch und hoffnungsvoll.Sei es die junge Protagonistin, die sich erst nach dem Tod ihres Liebhabers über die Art der Beziehung klar wird, eine erste Liebe, die eine neue Sicht auf die eigene angeschlagene Familie zulässt oder den Ingenieur, der für das Militär im Irak ist und dort eine fatale Fehlentscheidung trifft: immer schimmert auch in dunklen Momenten das Leben mit all seinen Möglichkeiten durch.

Auch in ihren Essays, die den zweiten Teil des Buches bilden, beweist sich Keegan als ein vielseitig interessierter junger Mensch mit einem sehr eigenen Blick auf ihre Generation.

Teilweise wirken ihre Texte wie Tagebuchaufzeichnungen und Introspektiven. Immer beschäftigen sie sich ehrlich und mit sehr eigener Sprache mit den Themen des Erwachsenwerdens, aber auch mit solchen wie Krieg und Wahnsinn.

Das ist sicherlich nicht neu, aber unbedingt lesenswert.

 

Marina Keegan

Das Gegenteil von Einsamkeit

S. Fischer Verlag

285 Seiten

18,99 €

Ab 6. Januar wieder da

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