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Michelle Zauner: Tränen im Asia-Markt. Eine Geschichte von Trauer, Liebe und koreanischem Essen

Das schreibt der Verlag:
Als Michelle mit Mitte zwanzig erfährt, dass ihre Mutter an Krebs erkrankt ist, steht die Welt für sie still. Sie lässt ihr bisheriges Leben in Philadelphia zurück und kehrt heim nach Oregon, in ihr abgelegenes Elternhaus, um ganz für ihre Mutter da zu sein. Doch schon ein halbes Jahr später stirbt die Mutter. Michelle begegnet ihrer Trauer, ihrer Wut, ihrer Angst mit einer Selbsttherapie: der koreanischen Küche. Sie kocht all die asiatischen Gerichte, die sie früher mit ihrer Mutter aß und erinnert sich dabei an die gemeinsame Zeit: an das Aufwachsen unter den Augen einer strengen und fordernden Mutter; an die quirligen Sommer in Seoul; an das Gefühl, weder in den USA noch in Korea ganz dazuzugehören. Und an die Körper und Seele wärmenden Gerichte, über denen sie und ihre Mutter immer wieder zusammengefunden haben.

Das sagt Die gute Seite:
Gut lesbare, sehr eindrückliche, weil persönliche und Betroffenen Mut machende Buch der jungen Autorin (Jg’89), das als Memoir betitelt ist. Als der Autobiographie verwandte Form bildet die Position und Rolle als Tochter den Ausgangspunkt der Erinnerungen von Michelle Zauner. Sie nimmt dafür nicht nur die Zeit von Diagnose-Kenntnis bis zum Tod der Mutter in den Blick, sondern schaut auf die Gesamtheit ihrer Mutter-Tochter-Beziehung.

So reisen wir zweijährlich im Sommer mit nach Seoul, ziehen als Zehnjährige mit den Eltern in ein einsames Waldhaus ohne Nachbarn, sind der Mutter in großer Nähe sowohl verbunden als auch ausgeliefert, haben keine Lust auf den wöchentlich stattfindenden Koreanischunterricht, wollen möglichst “weiß” sein, um dazuzugehören, finden heimlich Freiräume als Jugendliche und brechen schließlich auf ins junge Erwachsenenleben, während sich das Verhältnis zu den Eltern wandelt, Musik und andere Dinge wichtig werden. Doch dann kommt die Krebsdiagnose der immer so schönen, auf sich achtenden Mutter mit Mitte 50 und plötzlich ändert sich der Blickwinkel, steht das Verbindende im Mittelpunkt und die Angst, nicht mehr genug Zeit zum Teilen zu haben. Zentrale Erinnerungslinie wird das koreanische Essen, das im Buch zelebriert, gekocht, geschmeckt wird und umgehend Lust darauf macht, es sofort selbst auszuprobieren.

Guten Appetit, gute Lektüre und im besten Fall direkten Austausch darüber mit lieben Menschen (beim Essen)!

Friederike Hartwig

Michelle Zauner: Tränen im Asia-Markt
Erschien im Oktober 2021 bei Ullstein extra.
Memoir auf 320 Seiten, Klappenbroschur.
Originaltitel: Crying in H Mart.
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Corinna Rodewald,
In unserem Webshop: €18, ebook €15,99.