Richardplatz 16, 12055 Berlin
Tel. 030-120 222 43
Mo-Fr 10-19 Uhr
Do -20.30h/ Sa 10-14h
Order per Tel/ Email/ Webshop

Lade Veranstaltungen

Herbstreihe 2023 der Initiative Neuköllner Buchläden gegen Rechtspopulismus und Rassismus

10 November 2023 (12:00 AM) - 17 November 2023 (11:59 PM)

2016 ist die AfD erstmalig in das Berliner Abgeordnetenhaus eingezogen. Das Erschrecken darüber war Anlass für die Neuköllner Buchläden gegen Ende 2016 eine politische Veranstaltungsreihe zu planen, innerhalb derer es um eine kritische Auseinandersetzung mit der AfD ging. Neben viel positiver Resonanz gab es auch eine zerstörte Schaufensterscheibe und zwei ausgebrannte Buchhandlungsautos. Der Zuspruch für die AfD hat trotz erwiesener rechtsextremistischer Tendenzen zugenommen. Aktuell weisen Umfragen 20 bis über 30% der Stimmanteile aus. Im Fokus des rechten Kulturkampfs stehen auch immer wieder Buchhandlungen. Das ist ein Grund mehr, den Schwerpunkt innerhalb der Herbstlesereihe erneut auf die AfD zu legen. Dabei schauen wir auch zurück. Denn die Zukunft gewinnen und die Gegenwart verstehen heisst aus der Vergangenheit zu lernen.

Aktuell empören uns die menschenverachtenden antisemitischen Manifestationen in Deutschland. Zugleich verwahren wir uns gegen die antimuslimische Rhetorik und einen als Islamkritik getarnten Rassismus.

Es gibt so viel zu diskutieren. Diese Herbstreihe kann nur ein Anstoß sein!

PROGRAMM (Programmflyer Herbstreihe 2023)

[muss leider entfallen: Mittwoch, 08.11.2023 Veranstaltung zu „Antifeminismus in Bewegung“]


Freitag, 10.11.2023 um 19 Uhr
Lena Müller & Erinnern und VerANTWORTung e.V.: Treffen mit Sara

Sara Bialas hat als Einzige ihrer Familie die nationalsozialistische Verfolgung, Deportation und Zwangsarbeit überlebt. In einem Charlottenburger Wohnzimmer hat sie der jungen Lena Müller ihre Lebensgeschichte erzählt: bildlich und fesselnd, bewegend und schockierend, amüsant und irritierend. Lena Müller hat diese Geschichte als Abschlussprojekt im Fachbereich Grafikdesign am Lette Verein eingereicht und wurde mit dem „Lette Design Award by Schindler“ ausgezeichnet. Mit dieser Arbeit hat sie einen jungen und zeitgenössischen Blick und eine neue Ästhetik für das Zeitzeugnis und die Erinnerungskultur entwickelt, wodurch auch Jugendliche angesprochen werden. Der Abend wird musikalisch begleitet.

Ort: Buchhandlung Leporello, Krokusstr. 91, 12357 Berlin, 665 261 53


Samstag, 11.11.2023 um 17 Uhr
NSU-Film: 6 Jahre, 7 Monate und 16 Tage (Trailer hier)

6 Jahre, 7 Monate und 16 Tage ist der Zeitraum, in dem der „Nationalsozialistische Untergrund“ zehn Morde an Migranten und einer deutschen Polizistin verübt hat. Im Film nähert sich der Regisseur essayistisch in lyrischem Schwarz-Weiß dieser unvergleichlichen rechtsextremistischen Mordserie ausschließlich mit Bildern der zehn Tatorte in einer visuellen kardiographischen Vermessung.

Im Anschluss Gespräch mit Filmemacher Sobo Swobodnik.
Ort: il kino, Nansenstr. 22, 12047 Berlin (Eintritt: €11/ ermäßigt €9)


Sonntag, 12.11.2023 um 12 Uhr
Film: Geschlechterkampf. Das Ende des Patriarchats (Trailer hier)

Die 42-jährige Schauspielerin Marga hat den Zenit ihrer Karriere überschritten und stößt aufgrund von fortschreitendem Alter und als Frau an die Grenzen der patriarchalen Gesellschaft. Eine radikal-humoreske Kritik der Verhältnisse – und deren Überschreitung. Fantastischer Cast!

Im Anschluss Gespräch mit Margarita Breitkreiz, Michaela Dudley & Sobo Swobodnik.
Ort: il kino, Nansenstr. 22, 12047 Berlin (Eintritt: €11/ ermäßigt €9)


Mittwoch, 15.11.23 um 19 Uhr
Peter Laudenbach: Volkstheater. Der rechte Angriff auf die Kunstfreiheit

Die Neue Rechte hat die Kultur als Kampffeld entdeckt. Theaterintendant*innen und Pianist*innen erhalten Morddrohungen, das Publikum muss ein Berliner Revuetheater wegen einer Bombenwarnung verlassen, in Zwickau marschieren Skins vor einer Galerie auf, in Stuttgart verlangen AfD-Abgeordnete eine Übersicht über Theatermitarbeiter mit Migrationshintergrund, Sprengsätze werden in Jugendzentren geworfen.
Der Journalist Peter Laudenbach hat über hundert rechte Übergriffe auf die Kunstfreiheit dokumentiert, darunter auch die rechten Angriffe auf die Leporello-Buchhandlung in Rudow. Welche Muster lassen sich dabei beobachten? Welche Funktionen und Folgen haben die gezielten Gewaltandrohungen in rechten Eskalationsstrategien? Was macht Theater und Kunstinstallationen zu attraktiven Zielen?

Ort: Buchhandlung Leporello, Krokusstr. 91, 12357 Berlin, 665 261 53


Donnerstag, 16.11.2023 um 19.30 Uhr/ Einlass 19 Uhr/ nur mit Anmeldung
AfD verbieten? Podiumsdiskussion mit Leander Badura (Freitag), Jo Goll (rbb), Franziska Nedelmann (RAV). Moderation: Jörg Sundermeier (Verbrecher Verlag)

Das Grundgesetz (GG) hebt die Parteien in den Rang einer verfassungsrechtlichen Institution. Ein Parteiverbot ist folglich keine Kleinigkeit. Verfassungswidrig sind laut GG Parteien dann, wenn sie nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgerichtet sind, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden. In der BRD wurden bisher 1952 die offen neonazistische Sozialistische Reichspartei und 1956 die KPD verboten. Die NPD wurde 2017 wegen ihrer geringen Bedeutung nicht verboten, obwohl ihr im Urteil bescheinigt wurde, dass sie darauf zielt, die freiheitlich demokratische Grundordnung zu beseitigen. Die AfD wird in vielen Bundesländern als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft. Der Landesverband Thüringen gilt als erwiesen rechtsextremistisch, wie auch der Jugendverband der AfD. Wäre es also vor diesem Hintergrund möglich die AfD zu verbieten? Könnten evt. Teile der Partei verboten werden? Ist die AfD mittlerweile schon zu groß, um sie überhaupt noch verbieten zu können? Sollte der AfD alternativ mit anderen demokratischen Mitteln entgegen getreten werden? Welche Rolle kommt hierbei der Zivilgesellschaft zu? Diese und andere Fragen sollen im Rahmen der Veranstaltung auch mit dem Publikum diskutiert werden.

Nur mit Anmeldung unter https://bit.ly/3PXSapu oder über die beteiligten Buchhandlungen!
Ort: Nachbarschaftshaus am Körnerpark: Saal im Erdgeschoss, Schierker Str. 53a, 12051 Berlin


Freitag, 17.11.2023 um 19.30 Uhr

Wladek Flakin stellt seine neue Biografie vor: Arbeiter und Soldat. Martin Monath

Ein Berliner Jude unter Wehrmachtssoldaten Wladek Flakin erzählt in dieser Biografie von einem anfänglich zionistischen Jugendkader in Berlin, der im belgischen und französischen Exil zu einem führenden Mitglied der trotzkistischen Vierten Internationale wurde. Selbst sein genauer Name war bis vor Kurzem noch unbekannt. Inzwischen weiß man, dass sein Name Martin Monath war. In Berlin-Kreuzberg erinnert nun ein Stolperstein an ihn.

Die bewegte und bewegende Geschichte erlaubt bislang unbekannte Einblicke in den internationalistischen Widerstand während des Zweiten Weltkrieges.

Ort: Galerie Olga Benario, Richardstr. 104, 12043 Berlin


Als Veranstalter*innen behalten wir uns vor, von unserem Hausrecht, nach § 6 Versammlungsgesetz Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen oder rechtspopulistischen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, antiziganistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind oder sich auf der Veranstaltung entsprechend äußern, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser auszuschließen.

Share This Event

  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.

Details

Beginn:
10. November 2023
Ende:
17. November 2023
Veranstaltungskategorien:
, ,