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Jonathan Coe: Bournville

Das schreibt der Verlag:
Die Krönung Elizabeths II., Wembley 1966, der „Schokoladenkrieg“ zwischen England und der EU, James Bond und Prinzessin Diana, Brexit und Pandemie – das sind einige der Fixpunkte im langen Leben der Mary Lamb und ihrer weitverzweigten Familie. Mary ist Herz und Zentrum dieses Romans, als Tochter, Mutter und Großmutter. Das Beispiel von Marys Familie zeigt die Zerrissenheit Englands und gleichzeitig dessen Fähigkeit, in Krisensituationen zusammenzustehen. Nationalismus, latenter Rassismus, Tories und Labour – die politischen Konflikte ziehen sich auch quer durch die Familie Lamb. Vielstimmig hören wir von Träumen, Enttäuschungen, aber auch vom Glück und der Liebe, die von Mary und den Ihren in der Kleinstadt Bournville gelebt werden.

Das sagt Helene Paulig, Stammkundin der Guten Seite:

Familien sind auch immer Spiegelbilder der Gesellschaft; und gesellschaftliche Ereignisse prägen Familien. Jonathan Coe blickt an sieben Tagen der neueren britischen Geschichte in sieben Kapiteln auf eine Familie: Es sind die Feierlichkeiten zum Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa (8. Mai 1945), die Krönung von Königin Elizabeth II. (2. Juni 1953), Das Finale der Fußballweltmeisterschaft, England gegen Westdeutschland (30. Juli 1966), die Investitur von Charles, Prinz von Wales (1. Juli 1969), die Hochzeit von Charles, Prinz von Wales, und Lady Diana Spencer (29. Juli 1981), die Beisetzung von Diana, Prinzessin von Wales (6. September 1997) und die Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag des Kriegsendes in Europa (8. Mai 2020).

Der Roman, eher wie ein Sachbuch geschrieben, bietet ein breites Panorama gesellschaftlicher Entwicklungen in UK, angesiedelt im Vorort von Birmingham Bournville. Mal kommt er autobiografisch daher, wenn der Autor die Persönlichkeit seiner Mutter vom Mädchen bis zur alten Frau, die im ersten Corona-Lockdown einsam sterben muss, beschreibt. Mal ist der Roman dokumentarisch, wenn aus den Reden von Winston Churchill 1945 und der Queen 2020 sowie aus den Fernsehkommentaren zum Endspiel der Fußballweltmeisterschaft 1966 zitiert wird. Mal hat er journalistische Züge, wenn über die spannende und in der breiten Öffentlichkeit sicher unbekannten Geschichte des sogenannten Schokoladenkrieges zwischen England und der EU berichtet wird; hier geht es um die bekannte Marke Cadbury. Mal ist der Roman soziologische und psychologische Analyse, wenn über das Verhältnis zum Königshaus oder auch die Beziehungen zwischen Briten und Deutschen sowie Engländern und Walisern nachgedacht wird.

Immer sind Familienmitglieder in diesen Ereignissen mittendrin. Sie suchen nach ihrem Glück, sie ignorieren und verletzen sich, sie streiten, stehen einander bei, sie sprechen miteinander und hören auf damit.

Jonathan Coe: Bournville
Erschien im August 2023 im Folio Verlag.
Gebunden, 353 Seiten, Originaltitel: Bournville.
Aus dem Englischen übersetzt von Cathrine Hornung, Juliane Gräbener-Müller.
In unserem Webshop: €28, auf englisch derzeit für €19,50.
>>Zur Website von Jonathan Coe (auf englisch): https://jonathancoewriter.com/