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In 22. Auflage: Velma Wallis: Zwei alte Frauen. Eine Legende von Verrat und Tapferkeit

Das schreibt der Verlag:
Ein Nomadenstamm im hohen Norden von Alaska: Während eines bitterkalten Winters kommt es zu einer gefährlichen Hungersnot. Wie das alte Stammesgesetz es vorschreibt, beschließt der Häuptling, die beiden ältesten Frauen als „unnütze Esser“ zurückzulassen, um den Stamm zu retten. Doch in der Einsamkeit der eisigen Wildnis geschieht das Unglaubliche: Die beiden alten Indianerfrauen geben nicht auf, sondern besinnen sich auf ihre ureigenen Fähigkeiten, die sie längst vergessen geglaubt hatten …

In diesem preisgekrönten Buch erzählt die Autorin eine bewegende Legende, die in ihrem eigenen Volk von Generation zu Generation mündlich überliefert wird.

Das sagt Helene Paulig, Stammkundin der Guten Seite:
Es hat ganz bestimmt Gründe, dass dieses Büchlein immer wieder aufgelegt, verkauft und gelesen
wird. Auch wenn die meisten Leserinnen und Leser die Beschreibungen von einem Leben in eisiger
Kälte am Polarkreis, von einem Nomadendasein und archaischen Tugenden wie das Jagen von
Eichhörnchen mit einem Beil aus angespitzten Tierknochen und gehärteten Elchhautstreifen eher als
exotisch und märchenhaft empfinden mögen, der Kern der Geschichte ist zeitlos. Es ist eben eine
Legende.
Ch’idzigyaak und Sa‘, 80 bzw. 75 Sommer haben sie bereits erlebt, als ihr Stamm sie verlassen hatte:
Sie waren beliebt in ihrer Gruppe, konnten sich bisher auf tägliche Rund-um-die-Uhr-Unterstützung
verlassen. Sie jammerten ausgiebig über ihre steifen Gelenke und viele andere Wehwehchen,
stützten sich auf Gehstöcke. Das Gerben von Häuten war ihr Beitrag für das Zusammenleben. Aber
das hatte nun nicht mehr gereicht, da der Hunger im Stamm zu wüten begann. Das Gesetz, in solchen
Situationen Alte und Kranke ihrem Schicksal zu überlassen, ist uralt. Das Überleben des Stammes
steht über den Bedürfnissen Einzelner. Der Häuptling, der mit seinem Gewissen kämpft, sieht keinen
anderen Weg.
Die beiden Frauen treffen eine existenzielle Entscheidung: „… so laß uns handelnd sterben und nicht
im Sitzen“. Die Legende erzählt von wiederentdeckten Fähigkeiten und neuem Können, das
Erfahrung und Altersweisheit entspringt. Sie berichtet von Klugheit, Enttäuschung, Empathie,
Zähigkeit, Verrat und Willenskraft. Sie spricht von Selbstbewusstsein, Stolz und Verantwortung. Nur
wenige Seiten hat dieses kleinformatige Buch und ist so stark und vollgepackt mit Botschaften,
Weisheiten und Erfahrungen für alte und junge Menschen.
Wenn man wollte, könnte an dieser Stelle auch über die Sicht unserer Gesellschaft auf alte Menschen
philosophiert werden. Es soll jetzt nicht sein. Das ergibt sich von ganz allein nach der Lektüre dieser
Legende über die Kraft des Alters, über die beiden Frauen Ch’idzugyaak und Sa‘, die ihre Gehstöcke
nicht mehr brauchen.

Velma Wallis: Zwei alte Frauen
Erschien 2005 bei Piper.
Gebunden, 128 Seiten, Originaltitel: Two Old Women.
Übersetzt von Christel Dormagen, illustriert von Heinke Both.
In unserem Webshop: €10, ebook €8,99, Hörbuch €9,99 (gelesen von Ursula Illert).
Zur Leseprobe hier entlang.
>>Von Velma Wallis als ebook erhältlich: Das Vogelmädchen und der Mann, der der Sonne folgte.
>>Demnächst erscheint von der Übersetzerin Christel Dormagen: Tom Mustill: Die Sprache der Wale. Eine Reise in die Welt der Tierkommunikation (Rowohlt)