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Manfred Rumpl: Schwarzer Jasmin

Das schreibt der Verlag:
Der Journalist Jakob und die Sozialarbeiterin Julia haben sich ein Ultimatum gestellt: Ihre Beziehung steht am Scheideweg. Der tunesische Flüchtling Eymen schwankt zwischen den Verlockungen des westlichen Lebens und seiner religiösen Überzeugung. Und der Polizist Frank übernimmt einen letzten großen Fall vor seiner Rente. Er und sein Team müssen sich gegen ihre opportunistische Vorgesetzte und für die Sicherheit entscheiden: Sie stoßen auf Eymen, der in Julias Beratungsstelle aufgetaucht ist, als möglichen Gefährder, den es zu fassen gilt, bevor er zuschlägt. Die Wege dieser so unterschiedlichen Figuren scheinen schicksalhaft verwoben und alles läuft auf ein dramatisches Finale hinaus …Zwischen der tunesischen Jasminrevolution, die den kurzen Arabischen Frühling auslöste, und der Fluchtbewegung nach Europa siedelt Manfred Rumpl seinen spannenden und vielschichtigen Thriller an.

Das sagt Die gute Seite:
Fünf Jahre nach dem Anschlag vom Breitscheidplatz hat der Bundestag im Juni nach drei Jahren den Abschlussbericht des 1. Untersuchungsausschusses vorgelegt. Und ich erinnere mich an Manfred Rumpl, der mit seinem Roman eine Geschichte erzählt, die damit endet, dass der Anschlag nicht geschieht. Er lotet mittels seiner Figuren die Perspektiven von Berliner Polizei, Sozialarbeiterin, Attentäter und dessen Cousin aus.

Besonders stark, weil spannend, entwickelt Rumpl seine Figur Eymen: seine Familiensituation, Armut, die abgrundtiefe Hoffnungslosigkeit, dass sich je etwas an den gesellschaftlichen und damit seinen persönliches Verhältnissen ändern könnte, dass er selbst nichts tun kann für sich und eine Veränderung. Um über die Runden zu kommen, lässt er sich auf illegalen Alkoholschmuggel ein, so dass er sich neben der übergebliebenen Ordnungsmacht auch vor Salafisten in Acht nehmen muss. Wiederholt rekurriert er auf die Selbstverbrennung des tunesisches Gemüsehändlers Mohamed Bouazizi als verständliche, fast schon zwangsläufige Tat aus der Verzweiflung des Unveränderbaren. Eymen entschließt sich zur Flucht – und endet in Berlin am Bahnhof Zoo mit einem Attentatsplan.

Manfred Rumpl erzählt umsichtig und spannend, warum Eymen sich dazu entschließt, warum sein jedoch Fluchtbegleiter einen anderen Weg einschlägt und wer die beiden jeweils unterstützt oder hemmt. Ein tolles Buch!

Friederike Hartwig

Manfred Rumpl: Schwarzer Jasmin
Erschien im August 2020 im Picus Verlag
256 Seiten, In unserem Webshop: ebook €18,99,
Hardcover für €24 direkt über den Buchladen.